Marienkirche
Die Marienkirche wurde um 1350 im frühgotischen Stil erbaut und ist die zweitälteste Kirche der Stadt.
Der östlich gelegene hohe Chor ist als 5/8-Chor im halben Achteck geschlossen und wesentlich höher als das sich westlich anschließende Kirchenschiff, dessen Boden ursprünglich etwa 1,50 m tiefer lag als heute.
Der das Bauwerk an der Westseite abschließende Kirchturm ist quadratisch angelegt und hat ein achteckiges spitzes Helmdach mit Fialtürmchen an den vier Ecken.
Seit 1858 feiert die Lutherische Gemeinde der „Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche“ (SELK) hier ihre Gottesdienste.
Die Marienkirche ist seit 2006 im Eigentum der Stadt. Sie wird durch den Kulturverein Armer Kasten e. V. für Ausstellungen, Lesungen, Konzerte und Kleinkunst genutzt.
Alljährlich wird der Sangerhäuser Weihnachtsmarkt in und um die Marienkirche veranstaltet.
2006 wurden die Außenfassade und die Chorraumfenster erneuert, die mittleren Fenster nach einem Entwurf des Glaskünstlers Günter Grohs (Wernigerode). Seit 2014 steht der, aus grobem Buntsandstein gearbeitete, vermutlich älteste Taufstein Sangerhausens aus der Zeit um 1300 in der Kirche. An ihm finden wieder Taufen statt.
Vom Turm der Marienkirche ist seit 31. Oktober 2017 von vier neuen Bronzeglocken ein Vierklang mit Halbton zu hören. Das melancholisch-elegische Motiv ergänzt und bereichert das Geläute der Stadt.