Theater Nordhausen / Loh-Orchester Sondershausen
Wer durch das Säulenportal des Nordhäuser Theaters tritt und auf den dicken roten Samtsitzen Platz nimmt, ist schnell gefangen vom charmant-historischen Flair des Bühnenhauses. Vor mehr als 100 Jahren - 1917, mitten im Ersten Weltkrieg - haben die Nordhäuser ihr Bürgertheater eröffnet und auch nach der starken Zerstörung des Gebäudes im Zweiten Weltkrieg starteten die Einwohner schnell mit dem Wiederaufbau. Schon 1949 hob sich der rote Vorhang zum ersten Mal wieder und begeistert bis heute das Publikum mit seinem vielseitigen Spielplan auf höchstem Niveau. Herz des Theaters ist die Musik: Mit viel Leidenschaft spielen die rund 50 Musiker des Loh-Orchesters Sondershausen, eines der ältesten Klangkörper Deutschlands, das auf eine vierhundertjährige Geschichte zurückblickt. 1619 wurde die Hofkapelle im Fürstenschloss Sondershausen gegründet, aus der das Loh-Orchester hervorging. Zunächst spielten die Musiker für die adligen Bewohner und deren Gäste. 1805 hatte der damalige Fürst Günther Friedrich Carl I. von Schwarzburg-Sondershausen eine gute Idee, die bis heute das Ensemble prägt. Der Fürst veranstaltete öffentliche Konzerte auf dem Loh-Platz in Sondershausen - kostenfrei für jedermann. Diese traditionsreiche Konzertkultur brachte das Loh-Orchester mit ins Theater Nordhausen, als beide Häuser 1991 zusammengingen. Erstklassiges Musiktheater wurde schnell zum Flaggschiff des Hauses - mit klassischen und modernen Opern, Operetten, Musicals und Tanzstücken der eigenen Ballet-Kompanie und natürlich Konzerten des Loh-Orchesters.